Heilung ist ein Phänomen, das uns alle auf irgendeine Weise berührt, sei es körperlich, emotional oder geistig. Doch was genau steckt hinter dem Prozess der Heilung? Wie schafft es unser Körper, sich selbst zu regenerieren, und was bewegt unsere Seele, sich nach tiefen Verletzungen wieder zu öffnen? In diesem Artikel werden wir gemeinsam in die Geheimnisse der Heilung eintauchen und erkunden, wie die Liebe als universelle Kraft nicht nur in der Lage ist, Wunden zu schließen, sondern uns auch hilft, die wahre Ganzheit unseres Wesens zu erkennen und zu erreichen.


Wie geschieht Heilung?


Mich hat schon immer fasziniert zu beobachten, welche Kraft Wunden wieder verschließt, Menschen nach seelischen Erschütterungen wieder lachen und vertrauen lässt, oder die Natur nach zerstörerischen Einflüssen wieder wachsen und gedeihen lässt. Eine Frage, die mich dabei immer tief beschäftigt hat, ist: „wie genau geschieht eigentlich Heilung?“

Der Arzt, der einen Bruch behandelt, kann nicht die Zellen wachsen lassen. Die Medizin, die wir zu uns nehmen, kann uns punktuell unterstützen, doch welche Intelligenz stellt die Harmonie im Körpersystem wieder her? Der Therapeut kann Annahme schenken und die Richtung weisen. Doch wer sich nicht entscheidet, zu heilen, zu vertrauen und durch sein Trauma hindurchzugehen, wird immer wieder dieselben Schleifen erleben.

Was sagt uns das?


Es gibt eine Kraft, die uns immer zur Verfügung steht, die in uns lebendig ist. Sie entspringt aus der größten Kraft unseres Universums, aus der Liebe. Tiefe Liebe ist Heilung. Um zu heilen, können wir unseren Zugang zu dieser Kraft vertiefen, den Zugang zu uns selbst vertiefen. Im Wesenskern sind wir immer heil, denn wir sind Teil der Liebe. Somit ist Heilung nichts anderes als die Rückkehr zur Ganzheit unseres Wesens. Heilung bedeutet Ganzwerdung und findet immer auf allen Ebenen statt: körperlich, geistig und seelisch. Wenn diese Ebenen miteinander verbunden und kohärent sind, fließt die Energie.

Was trennt uns aber von unserer Ganzheit, von unserem Selbst?

Es gibt viele Ursachen für diese Trennung. Im Wesentlichen gibt es jedoch ein zugrundeliegendes Prinzip, das wir leicht erkennen und auch aktiv verändern können: Wir trennen uns innerlich von Aspekten unseres Selbst, die wir nicht als Teil von uns akzeptieren wollen, die wir nicht lieben wollen. Wir blockieren Gefühle, Energien und Anteile in uns, für die wir keinen Umgang gefunden haben, oder die nicht in unser Selbstbild oder das Bild der Gesellschaft passen. Wir verdrängen diese ins Unterbewusstsein und entwickeln Kompensationsstrategien. Natürlicherweise spiegeln sich die verdrängten Themen dann auf andere Art wider, durch unsere Gedanken, die Umwelt und durch den Körper. Das ist ein großes Geschenk, da wir so erkennen können, welchen Aspekt unseres Selbst wir verneinen und diesen wieder integrieren können.

Liebe als Integrationsprozess

Alle Aspekte unseres Selbst zu lieben bringt uns in die Kraft, die Wunden der Trennung zu vergeben. Das bedeutet nicht, alle Anteile des Selbst ungefiltert auszuleben- schließlich haben wir auch destruktive Anteile in uns. Es bedeutet, dass sich diese Anteile entwickeln können, dass ich Verantwortung übernehme und Wege finde, meine Innerlichkeit zu gestalten. Statt Anteile abzuspalten, gebe ich ihnen eine neue Richtung. So habe ich zum Beispiel jahrelang meine Wutkraft unterdrückt, um Konflikte zu vermeiden, und mich damit auch selbst verletzt. Als ich begann, diese Kraft anzunehmen, konnte ich Grenzen setzen und für meine Wahrheit einstehen. Was sich jahrelang immer wieder durch Nasennebenhöhlenentzündungen somatisch ausgedrückt hatte, war auf der Symptomebene verschwunden.

So ist jede Krankheit, jedes Symptom, jede Wunde ein Hinweis auf etwas, das wieder in Liebe integriert werden möchte.