Partnerschaften können eine wunderbare Reise der Verbindung und des Wachstums sein, doch manchmal erscheinen sie auch als Herausforderung.
Ein entscheidender Aspekt dabei ist das innere Kind, das wir alle in uns tragen. Doch was ist dieses „innere Kind“, und wie beeinflusst es unsere Beziehungen? Im Folgenden teile ich einige wichtige Erkenntnisse aus dem Video „Inneres Kind in Partnerschaften“ von Ringo und Sula.
Das innere Kind verstehen
Das innere Kind repräsentiert die emotionale Seite in uns, die stark von unseren Kindheitserfahrungen geprägt wurde. Es gibt zwei grundlegende Aspekte des inneren Kindes:
- Das Sonnenkind: Es steht für die spielerische, lebendige und kontaktfreudige Seite in uns. Es erinnert uns daran, dass wir als Erwachsene immer noch Zugang zu dieser Qualität haben und sie pflegen können.
- Das Schattenkind: Diese Seite repräsentiert den verletzten oder trotzigen Anteil in uns, der durch negative Kindheitserfahrungen entstanden ist. Das Schattenkind kann sich in Partnerschaften zeigen, wenn wir uns trotzig, zurückgezogen oder emotional verletzlich verhalten.
Herausforderungen des inneren Kindes in Beziehungen
Ein großer Teil der Herausforderungen in Partnerschaften entsteht, wenn das Schattenkind aktiv wird und wir es nicht erkennen. Hier ein Beispiel: Ringo kommt zu spät zu einem Treffen mit Sula, die daraufhin verletzt reagiert. Wenn Ringo nicht versteht, dass Sulas Reaktion von ihrem verletzten inneren Kind ausgeht, reagiert er möglicherweise genervt oder angespannt. Dies kann eine Kette von negativen Reaktionen auslösen, die die Beziehung belasten.
Die Reaktionskette unterbrechen
Es ist wichtig zu erkennen, wann das innere Kind aktiv wird. Wenn wir dies bemerken, können wir bewusster reagieren und die Beziehung positiv beeinflussen:
- Raum geben: Dem inneren Kind Raum geben bedeutet, es zu erkennen und ihm die Möglichkeit zu bieten, sich auszudrücken.
- Präsent bleiben: Statt auf die verletzte Reaktion des Partners mit Ärger oder Rückzug zu reagieren, bleiben wir präsent und hören zu.
- Liebevoll unterstützen: Eine liebevolle, unterstützende Haltung kann dem inneren Kind dabei helfen, sich sicher zu fühlen und zu heilen.
Heilungspotenzial des inneren Kindes
Das Konzept des inneren Kindes bietet eine große Chance zur Heilung, wenn wir es in unserer Partnerschaft erkennen und annehmen können. Durch das gegenseitige Verständnis schaffen wir eine tiefere Verbindung und geben dem anderen Raum für Wachstum.
Die Vielschichtigkeit des inneren Kindes
Das innere Kind kann sich in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigen:
- Kleinkind: Ein Kind im Alter von 4 bis 5 Jahren könnte trotzig und rebellisch sein.
- Vor-sprachlicher Anteil: Ein sehr junger Anteil, der starke Emotionen spürt, aber diese nicht ausdrücken kann.
- Teenager: Ein Anteil, der nach Unabhängigkeit strebt und gleichzeitig verletzt und unsicher ist.
Jeder dieser Anteile hat unterschiedliche Bedürfnisse und sollte daher individuell betrachtet werden.
Schmerzkörper und emotionale Heilung
Der Schmerzkörper des inneren Kindes entsteht oft durch übermäßige oder mangelnde Erfahrungen in der Kindheit, wie z. B. durch häusliche Gewalt oder fehlende elterliche Zuwendung. Die Heilung erfolgt, wenn wir diesen Schmerz bewusst annehmen und uns die nötige emotionale Unterstützung geben.
Wie wir uns gegenseitig unterstützen können
Hier einige praktische Tipps, wie Paare besser mit ihren inneren Kindern umgehen können:
- Bewusstsein schaffen: Der erste Schritt besteht darin, das aktive innere Kind zu erkennen und sich dessen bewusst zu sein.
- Raum geben: Dem inneren Kind Raum geben, um sich auszudrücken und zuzuhören.
- Lachen und Freude teilen: Das innere Kind wieder zum Lachen bringen und eine spielerische Verbindung aufbauen.
- Grenzen setzen: Grenzen sind wichtig, wenn ein inneres Kind übermütig oder albern wird. Sie helfen dabei, eine gesunde Balance zu finden.
- Die eigenen Bedürfnisse respektieren: Jeder Partner sollte seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse respektieren, um nicht überfordert zu werden.
Beispiele aus Ringo und Sulas Partnerschaft
- Sulas inneres Kind: Sie teilt, dass ihr inneres Kind oft trotzig reagiert, wenn es sich nicht anerkannt fühlt. Dies führt manchmal zu Spannungen, aber durch die bewusste Arbeit daran hat sie gelernt, diesen Anteil besser zu zeigen und die Spannung abzubauen.
- Ringos inneres Kind: Er beschreibt, wie sein innerer Junge manchmal Freude ausleben möchte, jedoch dabei Grenzen seines Partners überschreitet. Durch achtsames Wahrnehmen und Kommunikation hat er gelernt, präsenter zu bleiben und seine Freude authentischer zu leben.
Schlusswort
Die Arbeit mit dem inneren Kind kann in Partnerschaften eine tiefgreifende Veränderung bewirken. Sie eröffnet Raum für Heilung, Wachstum und eine liebevolle Verbindung. Wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest, abonniere gerne unseren Newsletter.
Vergiss nicht: Mit einer Leichtigkeit und Lebendigkeit an das innere Kind heranzugehen, ist der Schlüssel. Viel Spaß beim Ausprobieren!